Halti Blog: DIY-Campingbus - Gestalte dein eigenes Fahrzeug für Reiseabenteuer

Vanlife ist für immer mehr Menschen ein Begriff geworden. Die Freiheit zu reisen und mehr Zeit im Freien zu verbringen, fasziniert viele, und einige haben beschlossen, in ein Wohnmobil oder einen selbstgebauten Van zu ziehen. Teemu und Kirsi von Vanlifefinland haben ihren eigenen Reisewagen „Paku“ auf der Basis eines Lieferwagens gebaut. Sie berichten, wie das Projekt voranschritt und worauf man beim Bau eines eigenen Campingvans achten sollte.

Von der Idee zum fertigen selbstgebauten Reisemobil. Es ist das Jahr 2020, Corona hat im Sommer etwas nachgelassen, und wir sind mit dem Auto auf der Insel Senja in Nordnorwegen, am Sandstrand von Ersfjord, unterwegs. Beim Zubereiten unseres Frühstücks fällt unser Blick auf einen Lieferwagen am Strand, dessen Seiten- und Hecktüren geöffnet sind. Darin befinden sich Mountainbikes und Surfbretter, und im hinteren Bereich wurde aus Sperrholz eine Liegefläche gebaut, auf der eine Matratze liegt. Vor dem Wagen bereiten ein paar Freunde ihr Frühstück zu. Die Innenausstattung des Vans ist recht schlicht, weckt aber unser Interesse. Könnte diese Art des Reisens auch für uns möglich sein? Die Idee von den Reisemöglichkeiten und den damit verbundenen Chancen wurde klarer. Ähnliche Lieferwagen hatten wir bisher nur in den sozialen Medien gesehen, hauptsächlich aus den USA.

Der Gedanke an einen eigenen Van ließ besonders Kirsi nicht mehr los. Teemu war anfangs etwas skeptisch bezüglich des Baus eines Vans. Es fehlte jegliche Erfahrung oder Vorstellung davon, wie man einen Lieferwagen umbauen könnte. Im Herbst ließen wir uns jedoch von Vanlife-Bildern auf Instagram inspirieren und träumten von der Freiheit, die ein eigenes Reisemobil bieten würde.

Schließlich wurde die Entscheidung, Paku zu kaufen, konkret, und die Suche nach dem richtigen Auto begann. Die Suche dauerte ein halbes Jahr. Wir machten Probefahrten mit zwei Lieferwagen, aber sie fühlten sich nicht richtig an. Der dritte war schon auf dem Papier vielversprechender, und bei der Probefahrt fühlte sich alles sofort gut an. Ein Ford Transit von 2007 kam mit uns und Kirsis Auto blieb beim Autohändler.

Fortschritt des Bauprojekts:

  • Demontage, Reparatur und Reinigung der Wände und des Bodens im Heckbereich
  • Schalldämmung
  • Entfernung der alten Trennwand
  • Grundriss
  • Bodenbau
  • Belüftung
  • Isolierung der Wände und des Dachs
  • Lattung der Wände und des Dachs
  • Installation der Elektrokabel
  • Wandbau
  • Planung und Befestigung der Trennwand
  • Dachbau
  • Beratung mit dem Prüfer
  • Bau des Bettes
  • Einbau der Schränke
  • Anschluss der Elektrik
  • Wassersystem
  • Was hat das alles gekostet?
  • Endergebnis

Demontage, Reparatur und Reinigung der Wände und des Bodens im Heckbereich

Der Van wurde im Februar 2021 gekauft. Es war mitten im Winter, also mussten wir eine Art Halle finden, in der wir den Van genauer inspizieren und mit dem Projekt beginnen konnten. Schließlich fanden wir eine geeignete Halle. Der erste Schritt war, die an der Wand befestigten Sperrholzplatten im Heck des Vans zu entfernen. Das war einfach! Schrauben raus und Platten weg. Darunter fanden wir kleine oberflächliche Roststellen, die wir mit der Schleifmaschine entfernten und mit Rostschutzfarbe überstrichen.

Die Demontage des Bodens war ein etwas größeres Projekt. Der Bodenbelag bestand aus einem Kunststoffteppich, der sich mit etwas Kraft relativ leicht entfernen ließ. Unter dem Kunststoffteppich befand sich dicke "Pappe", die an einigen Stellen etwas weich war.

Die Pappe ließ sich in kleinen Stücken ablösen, aber nachdem wir alles entfernt hatten, entdeckten wir an einigen Stellen des Bodens etwas mehr Rost. Diese konnten wir durch Schleifen entfernen, aber der Radkasten auf der rechten Seite war durchgerostet. Wir ließen den Radkasten von einem Blechschlosser reparieren. Zum Glück fanden wir einen kompetenten Blechschlosser, und innerhalb weniger Tage war der Kasten wie neu.

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Schalldämmung

Zu Beginn des Projekts arbeiteten wir recht gemächlich daran – nur ein paar Mal im Monat. Im Frühling konnten wir die Schalldämmung draußen durchführen. Der hintere Teil des Vans wurde gereinigt und alle kleinen Roststellen wurden abgeschliffen. Es war angenehmer, mit dem Bau zu beginnen, wenn man wusste, dass der Unterboden in Ordnung war.

Mit Sikaflex-Dichtungsmasse verschlossen wir alle überflüssigen Löcher. Wir brachten Schalldämmungsmatten an den Wänden und der Decke an, um die von außen kommenden Geräusche zu reduzieren.

Entfernung der alten Zwischenwand

Zwischen Fahrerhaus und hinterem Bereich befand sich eine metallene Zwischenwand. Diese Wand war für einen Lieferwagen, der Waren transportiert, geeignet, aber für den hinteren Teil, der zum Verweilen gedacht war, zu karg. Deshalb entschieden wir uns, sie zu entfernen. Bohrmaschine in die Hand und Schrauben gelöst.

Die Zwischenwand wurde relativ leicht entfernt, und das Erscheinungsbild des Vans veränderte sich ziemlich stark. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch keine Idee, welche Art von Zwischenwand an ihre Stelle treten sollte, oder ob wir sie offen lassen sollten. Der Prüfer traf die Entscheidung für uns. Mehr dazu etwas später.

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Grundrissplanung

Jetzt konnten wir konkret die Grundrissplanung für den hinteren Teil des Vans angehen. Wir maßen die Breite und Länge des hinteren Bereichs und skizzierten dann auf Papier, wie die Grundrisslösung aussehen könnte.

Die Planung begann damit, was wir für unsere Reisen benötigen würden. Wir skizzierten die Grundrisslösung auch direkt auf den Boden, um live zu sehen, wie viel Platz jede Struktur einnehmen würde. Schließlich wurde die Grundrisslösung etwa 3-4 Mal überarbeitet.

Bodenbau

Juhu, der erste konkrete Bauprozess! Die Bodenlattung wurde aus 22 mm dicken Latten hergestellt und mit Montagemasse auf den Boden geklebt, um keine zusätzlichen Löcher im Boden machen zu müssen.

Zwischen den Latten wurde eine 50 mm dicke Finnfoam-Isolierplatte eingesetzt. Der Zwischenraum zwischen den Latten wurde entsprechend der Breite der Finnfoam-Platte gestaltet. Nur an den Rändern mussten wir kleine Stücke der Platte zuschneiden. Der Boden selbst wurde aus Sperrholz hergestellt, auf das dann Vinylbodenbelag gelegt wurde.

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Belüftung

Eine der wichtigsten Funktionen im Reisemobil ist die Belüftung. Oft sieht man in Wohnmobilen und Campingwagen ein Dachfenster, aber wir haben uns entschieden, für unseren Camper eine solarbetriebene Ventilatorluke zu installieren. Der Ventilator lädt sich selbst auf und ermöglicht die Belüftung mit zwei verschiedenen Geschwindigkeiten, entweder ein- oder ausblasend.

Das war eine ziemlich aufregende Phase, als wir ein Loch ins Dach schneiden mussten, aber letztendlich lief alles gut. Auf der Außenseite des Dachs zeichneten wir einen kreisförmigen Bereich für den Ventilator und bohrten mit einem Bohrer ein Loch ins Dach. Vom Loch aus begannen wir mit einer Stichsäge, entlang der gezeichneten Linie zu schneiden. Als das Loch fertig war, glätteten wir den Rand des Blechs etwas ab und passten den Ventilator an. Der Ventilator wurde mit drei Schrauben am Dach befestigt, und um sicherzustellen, dass kein Wasser eindringt, wurde Dichtmasse um die Ränder herum angebracht.

Wir haben auch einen Lüftungsgitter für das Fenster auf der Beifahrerseite angebracht, das wir immer über Nacht in das Seitenfenster setzen. Das Fenster wird leicht geöffnet, das Lüftungsgitter wird zwischen das geöffnete Fenster gelegt, dann wird das Fenster geschlossen. Auf diese Weise zirkuliert die Luft sowohl durch das Gitter als auch durch den Ventilator. Diese Lösung hat sich als sehr effektiv erwiesen, und die Luftzirkulation im Inneren war ausgezeichnet.

Wand- und Deckenisolierung

Die Isolierung der Wände und Decke war eine der herausforderndsten Phasen des Van-Projekts. Zu dieser Zeit habe ich viel auf YouTube recherchiert und Informationen darüber gesucht, wie man einen Campingbus am besten isoliert. Im Jahr 2021 gab es noch nicht viele finnische Videos oder Informationen zu diesem Thema, aber in einigen wenigen fand ich einige gute Tipps. Ausländische Videos und Websites waren nicht besonders hilfreich, da sie im Norden nicht so stark isolieren müssen wie wir.

Ursprünglich war geplant, kleine Balken zwischen die Finnfoam-Isolierplatten zu setzen, um die Platten einzubauen. Diese Idee wurde jedoch aufgegeben, als ich feststellte, dass sie nicht funktionierte. Schließlich wurden die 50 mm dicken Finnfoam-Platten mit Polyurethanschaum an die Wände geklebt. Dies war schließlich ein zweitägiges Projekt, bevor ich mich der Isolierung der Decke widmete.

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An der Decke wurde eine 30 mm dicke Finnfoam-Isolierung mit Klebemasse befestigt. Die Finnfoam-Platten wurden mit Zwischenbalken unterstützt, wie auf dem Bild zu sehen ist.

Der einfachste Weg wäre wahrscheinlich gewesen, das gesamte Fahrzeug mit Armaflex-Schaumisolierung zu isolieren, indem es einfach an den Wänden und der Decke befestigt wird. Es war jedoch ziemlich teuer, daher haben wir uns für Finnfoam entschieden. Wir haben jedoch kleine Mengen Armaflex gekauft, um die schwierigsten Stellen wie das Hutablage und die gebogenen Bereiche zu isolieren. Auf dem Bild ist der Übergang zwischen Wand und Decke mit Armaflex isoliert.

Auf die Isolierung wurde Aluminiumfolie gelegt, deren Nähte mit Aluminiumband verschlossen wurden. Dadurch wird Feuchtigkeit von den Wänden / Isolierungen ferngehalten. Das gleiche Material wird auch in Saunawänden verwendet.

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Wand- und Deckenlattung

Für die Lattung wurden etwa anderthalb Zentimeter dicke Leisten besorgt, damit wir die Lattung der Form des Fahrzeugs anpassen konnten und die Wand schön gebogen aussah. Die Latten wurden mit Bohrschrauben an die Rahmenbalken des Fahrzeugs befestigt. Zu diesem Zeitpunkt mussten bereits die Befestigungen für das Bett und den Schrank berücksichtigt werden, daher wurden Querlatten in passenden Höhen angebracht, damit die Bett- und Schrankrahmen ordnungsgemäß an der Lattung befestigt werden konnten.

Wir wollten die Stromkabel in den Wänden verstecken, daher mussten zu diesem Zeitpunkt bereits die Kabel für die Deckenleuchte und den Lichtschalter vorbereitet werden. Ein Teil der Stromkabel wurde erst nach Fertigstellung der Wände verlegt, konnte aber gut hinter den Schränken versteckt werden.

Wandbau

Als Wandmaterial wählten wir Birken-Sperrholz und die Wände wurden mit Osmo Color Mattalumi-Holzwachs gestrichen. Beim Streichen wurde die Ombre-Technik verwendet, um einen Farbverlauf an der Wand zu erzeugen. Die Ombre-Technik bedeutet, dass das Wachs mit einem Stoffstück unter Verwendung einer kreisenden Bewegung aufgetragen wird.

Der obere Teil der Wand wurde hell, und je weiter man nach unten geht, desto mehr Holzoberfläche bleibt sichtbar. Zusätzlich wurde auf die Wand hinter dem Waschbecken klares Osmo-Wachs aufgetragen, um zusätzlichen Schutz vor Wasserspritzern zu bieten.

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Zwischenwandplanung und -befestigung

Während des Projekts haben wir mehrmals die Kfz-Prüfer aufgesucht, um zu erfahren, was bei einem Campingfahrzeug erlaubt ist und was nicht. Die Kommentare zu den gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften der verschiedenen Prüfer waren überraschend vielfältig, aber irgendwann wurde klar, dass eine Zwischenwand vorhanden sein muss, wenn das Fahrzeug als Lieferwagen eingestuft werden soll. Mehr über die Kfz-Prüfer später im Prozess.

Der Bau der Zwischenwand dauerte ein Wochenende. Die Wand wurde aus 2x2-Hölzern gebaut und mit 50 mm Finnfoam isoliert. In der Zwischenwand wurde ein Platz für den Lichtschalter vorgesehen, und auch das Kabel dafür wurde durch die Wand geführt. Es wurde ein Loch für das Kabel gemacht, das von den Autobatterien zu den Freizeitbatterien im hinteren Bereich des Fahrzeugs führt.

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Das Bauen des Dachs

Die Installation der Innenverkleidung des Dachs war letztendlich eine Arbeit für einen Abend. Als Dachmaterial haben wir uns für MDF-Deckenpaneele entschieden, die auch Feuchtigkeit gut standhalten.

Die Befestigung erfolgte mit verdeckten Nägeln an den Dachlatten, um eine saubere Oberfläche ohne Nagelspuren zu erhalten. Am zeitaufwändigsten war es, Löcher für den Solarventilator und die LED-Deckenleiste in die Paneelen zu schneiden.

Die Diskussion mit dem Prüfer

Wie bereits erwähnt, haben wir mehrere Prüfer aufgesucht, um zu fragen, was wir tun dürfen und was nicht, wenn wir den Paku als Lieferwagen behalten wollen. Wir haben auch viele Erfahrungen anderer online gelesen, aber die Kommentare und Erfahrungen waren so vielfältig, dass sie kein klares Bild lieferten. Wir wollten ein festes Bett und Möbel bauen, aber das war eine Frage, auf die niemand eine klare Antwort geben konnte.

Schließlich haben wir erfahren, dass es an einer Prüfstelle einen Mitarbeiter gibt, der über die aktuellen Gesetzesbestimmungen Bescheid weiß. Also sind wir mit dem Auto dorthin gefahren.

Wir haben den Prüfer zum Auto gebeten und unser Vorhaben erläutert sowie ein Musterbild gezeigt, auf dem ein festes Bett, feste Möbel und ein paar Bänke zu sehen waren. Der Prüfer sagte, dass alles andere in Ordnung sei, aber es dürfe keine Bänke oder Flächen geben, auf denen man sich leicht hinsetzen könne. Das Bett müsse auch hoch genug sein, damit es nicht als Sofa angesehen wird, aber feste Möbel seien erlaubt. Der Prüfer erwähnte auch, dass wenn die 12V-Spannung auf 230V geändert werde, dann müsse es eine Dokumentation eines Elektrikers geben.

Aufgrund dieser Antworten war es einfach, die endgültige Version des Pakus zu planen und zu bauen. Wir empfehlen daher, dass Sie sich immer an einen sachkundigen Prüfer wenden, um zu erfahren, was Sie bei einem bestimmten Auto tun dürfen. Bei uns hat es geklappt, weil das Auto schon alt genug war, daher spielt auch das Baujahr eine Rolle, was sinnvoll ist und was nicht.

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Bettbau

Der Rahmen des Bettes wurde aus Zweckholz gemacht und die Enden wurden an die Wandlatten befestigt, um das Bett stabil zu montieren. Auch wurden ein paar Stützbalken unter das Bett gestellt. Die Breite des Bettes beträgt 140 cm und die Länge ca. 170 cm. Auch wir müssen etwas schräg im Bett schlafen, um die Beine gerade zu halten, oder wir müssten die Beine sonst etwas anwinkeln. Auf langen Reisen hat es gut funktioniert und wir haben gut geschlafen.

Die Matratze wurde von Ikea gekauft. Es gab keine Matratze in der richtigen Größe für den Bettrahmen, daher wurde ein Stück aus der Matratze herausgeschnitten.

Schrankinstallation

Die Rahmen der Schränke wurden aus Zweckholz und derselben Leiste hergestellt, die auch für die Wandlatten verwendet wurde. Auch der Schrankrahmen wurde fest an die Wandlatten montiert. Zur Befestigung wurden Winkel verwendet.

Die Schranktüren wurden von Ikea bezogen und die Tischplatten wurden nach Maß von Suomen Ylijäämävarasto angefertigt. Die Montage der Türen und Scharniere bereitete etwas Schwierigkeiten. Da der Rahmen selbst gebaut wurde, mussten einige Anpassungen vorgenommen werden, um die Scharniere an der richtigen Stelle zu platzieren und die Türen ordnungsgemäß zu öffnen. Im Nachhinein haben wir darüber nachgedacht, dass es vielleicht einfacher gewesen wäre, wenn wir einen vorgefertigten Schrankrahmen in der richtigen Größe gefunden hätten. Auf diese Weise haben wir jedoch genau das bekommen, was wir wollten.

Im Schrank befinden sich unter dem Waschbecken ein Mülleimer, ein Wassertank und ein Grauwassertank, dazu später mehr. In der Mitte befindet sich Stauraum für Lebensmittel und an einem Ende befinden sich ein paar offene Regale, in denen z.B. ein Trangia aufbewahrt werden kann. In unserem Van haben wir keinen festen Herd oder Ähnliches, sondern wir haben alles mit einem Trangia zubereitet, was sich als sehr gut herausgestellt hat.

An der anderen Wand befindet sich auch ein kleiner Schrank, in dem sich unser elektrisches System befindet.

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Elektrische Verkabelung

Das elektrische System war anfangs das Stressigste, weil wir eigentlich keine Ahnung hatten, was zu tun war und wie man das Ganze zum Laufen bringt. Zum Glück gab es im Internet viele Anleitungen dazu, und durch Nachfragen haben wir Antworten auf diesen Schritt erhalten.

Zu Beginn mussten wir herausfinden, welche Kabelstärken für was benötigt wurden und welche Sicherungsgrößen wo eingesetzt werden sollten. Das Ganze wurde nach und nach klarer - Teemu hat das Schaltbild für die Elektrik erstellt und von einem Elektriker bestätigt bekommen, dass alles richtig ist. "Danach wusste ich, dass ich die Drähte verlegen, die Sicherungen anschließen und die Verbindungen herstellen kann, also war das schließlich der angenehmste Arbeitsschritt des Projekts", sagt Teemu.

Hier ist das Schaltbild mit den Kabelstärken, Sicherungsgrößen und den Größen der Freizeitbatterien. Vielleicht könnte an einer Stelle noch eine zusätzliche Sicherung sein, aber bisher hat alles gut funktioniert. Alles andere konnte selbst gemacht werden, außer dem Kabel vom Wechselrichter zur Steckdose, das hat der Elektriker verlegt, weil dort die Spannung von 12V auf 230V wechselt.

Zwischen dem Auto und den Freizeitbatterien befindet sich ein Trennrelais. Wenn das Auto fährt, lädt die Autobatterie die Freizeitbatterien auf. Wenn das Auto ausgeschaltet ist und im hinteren Bereich Strom verwendet wird, entlädt dies nicht die Autobatterie - das Trennrelais verhindert dies.

Ein Jahr nach Fertigstellung des Vans haben wir noch 160W-Solarpaneele auf das Dach montiert, daher sind in diesem Schaltbild die Verbindungen dazu nicht enthalten.

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Wassersystem

Das Wassersystem war der letzte Schritt, und das war auch relativ einfach, wenn alle Werkzeuge beschafft waren.

Hier ist eine Liste dessen, was wir im Wassersystem haben:

  • 20-Liter-Wassertank
  • 25-Liter-Grauwassertank
  • Elektrische Wasserpumpe
  • Campingdusche
  • Tragbare chemische Toilette

Das Wassersystem funktioniert folgendermaßen: Wenn man den Wasserhahn öffnet, startet die Wasserpumpe, die sauberes Wasser aus dem Wassertank hochpumpt, und das Wasser aus dem Waschbecken fließt in den Grauwassertank. Wir haben die Gewohnheit entwickelt, dass wir, wenn der 20-Liter-Wassertank leer ist, gleichzeitig den Grauwassertank entleeren. Auf unserer ersten Reise haben wir den Grauwassertank versehentlich zu voll gemacht und er ist übergeflossen. Glücklicherweise hatten wir wasserdichte Matten auf den Boden des Schranks und auch ein wenig an der Wand angebracht, um uns vor möglichen Schäden zu schützen, daher ist nichts Katastrophales passiert.

Die Campingdusche und die tragbare Toilette befinden sich unter dem Bett und werden bei Bedarf herausgenommen. Sie sind keine feste Lösung. Die Toilette wird hauptsächlich nachts benutzt, daher stellen wir sie abends vor dem Schlafengehen in den Schlafbereich, falls jemand nachts auf die Toilette muss. So muss man nachts nicht nach draußen gehen und kann schnell wieder einschlafen.

Die Campingdusche war praktisch und hat das Duschen erleichtert. Einfach Wasser in den Eimer, die hinteren Türen des Vans öffnen und einen Duschvorhang dazwischen hängen, und schon kann man sich im hinteren Teil des Vans duschen. Manchmal war das Wasser etwas kalt, wenn man nicht rechtzeitig Wasser auf dem Trangia erwärmt hat, aber das gehört zur Abenteuerlust dazu. Das ganzjährige Kaltwasserduschen hat geholfen, kaltes Wasser besser zu ertragen.

Was hat alles gekostet?

Der Bau des Vans kostete insgesamt etwa 3500 €, einschließlich aller Materialien.

Endergebnis

Als der Van schließlich fertig war, waren wir sehr zufrieden damit, wie er geworden war, und damit, dass wir es geschafft hatten, ihn selbst zu bauen. Der Bau des Vans dauerte etwa 5 Monate. Am Anfang haben wir es recht langsam angehen lassen, aber als das Wetter im Frühling wärmer wurde und der Sommerurlaub näher rückte, haben wir das Tempo erhöht.

Seitdem haben wir einige kleine Anpassungen vorgenommen, nachdem wir festgestellt haben, dass einige Dinge verbessert werden müssen, und den Van auch etwas mehr eingerichtet haben.

Das war wirklich das interessanteste und lohnendste Projekt, das wir je gemacht haben! Wenn jemand Interesse, Zeit und den Wunsch hat, ein eigenes, für seine Abenteuer geeignetes Wohnmobil zu bauen, können wir das Projekt wärmstens empfehlen. Der Van hat unserem Leben viele interessante Begegnungen und Abenteuer gebracht.

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